Dienstag, 31. März 2009

Allianz24.at probiert Twitter

Mit Anfang März ist nun auch die österreichische Allianz-Versicherung mit dem Online-Versicherungsvertrieb auf www.allianz24.at gestartet.

Im Zuge dessen wird auch Social Media Marketing ausprobiert. Neben als Werbe-Postings eher offensichtlichen Foren-Einträgen wird seit Mitte März von allianz24 bzw. der damit beauftragten Agentur auch getwittert, was aber nun nach hinten loszugehen scheint, wie Jürgen Liechtenecker in seinem Blog analysiert: Corporate Twitter Misere @allianz24at
Die Negativmeldungen zur Allianz-Twitterei zeigen, dass der Einsatz von Twitter als Marketing-Tool wohl überlegt sein sollte und nicht aus platten Werbe-Tweets bestehen darf...

Aber es spricht für die Allianz im Sinne von "Do It Wrong Quickly" (Mike Moran), Neues wie Twitter auszuprobieren, daraus zu lernen und damit die Nase vorm Mitbewerb zu haben, was die Social Media-Erfahrung betrifft.
Naja, da die derzeit rd. 380 Twitter-Follower von Allianz24at hauptsächlich automatische Follower aus dem englisch-sprachigen Raum sind, wird sich die Aufregung ohnehin in Grenzen halten. Denn es ist ja leicht, durch einfaches anclicken oder via Twitter-API vielen Twitteren zu followen und so durch die oft verwendete Auto-Follow-Funktion mehr oder weniger viele Follower zu gewinnen.
Der "Agentur" wünsche ich viel Spass beim Nachweis darüber, wieviele an KFZ-Versicherung interessierte "Follower" aus Österreich (=Zielgruppe) tatsächlich über diese Aktion gewonnen werden können.
Anyway: auch eher mißglückte Social Media Marketing-Aktionen tragen sicher zur Bekanntheit bei, es fragt sich nur, zu welchen (Agentur)Kosten...

Update 1: die Allianz hat auf Jürgen Liechteneckers Empfehlungen bereits reagiert und bedankt sich via Twitter für sein Feedback.

Update 2: der Allianz24at-Twitter-Account existiert mittlerweile nicht mehr...


Anyway: Twitter aktiv zu verwenden macht nur dann Sinn, wenn man auch regelmässig Interessantes zu berichten hat. Für eine Autoversicherung kein so leichtes Unterfangen, Tipps zum Thema Auto etc. wären da vielleicht ein Ansatz.
Für ein Unternehmen, das Twitter für Marketing- oder PR-Zwecke verwenden will, ist eine bekannte Unternehmer-Persönlichkeit wohl die beste Voraussetzung:
Wenn Niki Lauda twittern würde, hätte er sicher in kurzer Zeit ein paar tausend Follower, die es spannend finden, zu "verfolgen" was Niki Nazionale gerade macht und denkt. Und so wäre es für ihn auch leicht via Twitter auf Schnäppchen-Flüge oder Promotions von Fly Niki hinzuweisen und so Twitter als Marketing-Tool zu nutzen. Auch getwitterte Foto-Tipps von Robert Hartlauer würden wohl ihre Follower finden und es ihm ermöglichen, diese dezent mit Sonderangebots-Tipps zu garnieren...

Samstag, 21. März 2009

Paralleluniversum Web 2.0


Ende März erscheint ein Buch des österreichischen Datenschützers Hans Zeger:
Paralleluniversum Web 2.0: Wie Online-Netzwerke unsere Gesellschaft verändern

Thema: Mitmach-Netze im Internet. Was Sie wissen sollten, bevor Sie online chatten, flirten und networken. Im Internet findet sich alles: rechtsradikale Communities und rührige Tierschutzvereine, lernbegierige Studentengruppen und Endzeit-Sekten. Für immer mehr Menschen bieten die Internet-Gemeinschaften Geborgenheit und echte Beziehungen. Unser Informations- und Kommunikationsverhalten wird dadurch grundlegend verändert. Was ist dieses Mitmach-Internet Web 2.0, das mehr und mehr in Politik und Gesellschaft eingreift? Hans G. Zeger, ermöglicht einen Einblick in dieses Paralleluniversum, in dem sich jeder seine eigene Welt bauen kann. Ohne moralisierenden Zeigefinger erklärt er, warum Regelungen notwendig sind, die die Nutzer dieser Plattformen einerseits schützen, andererseits menschenverachtende und diskriminierende Inhalte verhindern(Amazon).
Seminar-Tipp: Web 2.0 Seminar

Format: Geldmaschine Web 2.0


Coverstory im aktuellen "Format": Geldmaschine Web 2.0: Facebook, Twitter, Xing & Co. Gelungene Story über Nutzung, Geschäftsmodelle und Werbung in Social Media, leider nur in der Format-Printausgabe nachlesbar. Der News-Verlag scheint "online" immer noch nicht verstanden zu haben...
Seminar-Tipp: Web 2.0 Seminar

Freitag, 20. März 2009

Ist Facebook eine Gefahr für Google?

Eine Analyse des RBC-Analysten Ross Sandler, breitgetreten im BusinessInsider sorgt gerade für Diskussionen: er meint, dass lt. ComScore-Daten derzeit bereits 19 Prozent des Gesamttraffics bei Google über Facebook generiert werden und schliesst daraus, dass das dramatische Wachstum von Facebook zu einer Gefahr für Google werden könnte, da Google zunehmend vom Facebook-Traffic abhängig wird.
Sandler scheint dabei einer Fehlinterpretation der ComScore-Daten aufzusitzen, denn diese zeigen, auf welcher Website ein User vor dem Besuch einer anderen Website war und nicht die Weiterleitung von Traffic (in Form von Clicks auf Links). Es liegt auf der Hand, dass Facebook-User auch Google verwenden und nach dem Besuch von Facebook auf Google suchen...

Lesenswert die Kommentare zum Artikel auf BusinessInsider:

"It's all about value ...
- Facebook helps you waste your time, when you have nothing to do
- Google helps you be more productive, when you lots to do"

"Facebook is email 2.0. Google is search. (...) Google wants all communication to move through google visa via android, and google's dark fibres. So they can control the entire TCP/IP stack. Once they have control of the stack, google has complete data mining capabilities. They can reverse engineer your 'social network' by your, and your friend's mobile IP on their network. They won't need fancy smancy profile pages."

Donnerstag, 12. März 2009

Behavioral Targeting by Google

Gestern wurde mit "Interest Based Advertising" (interessensbezogene Werbung) für das Google AdWords Content-Netzwerk und YouTube eine Beta-Version für die Schaltung interessenbasierter Anzeigen gelauncht: Behavioral Targeting by Google nun auch offiziell im gesamten Google-Werbenetwork. Bedenken von Datenschützern wird mit einem Opt-Out-System und der Möglichkeit der individuellen Anpassung der Ads an die Interessen des Users begegnet.
Mehr dazu unter: Google Interest Based Advertising sowie im Google-Blog: Making ads more interesting...