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Freitag, 3. März 2006
Search Engine Strategies Conference New York 2006
Search Engine Strategies Conference New York 2006 (27.2.-2.3.2006): hier zeichnen sich die zukünftigen Trends im Werbemarkt ab.
Die Search Engine Strategies Conference 2006 im Hilton New York, gerade mal zwei Blocks von der Madison Avenue entfernt, war die beste Gelegenheit für Werbeagentur-Mitarbeiter, sich unter die 6000 Teilnehmer der weltgrößten Suchmaschinen-Marketing-Konferenz zu mischen, bei der vier Tage lang in 80 Sessions die aktuellsten Trends in der Welt von Google & Co diskutiert wurden. Publikumsmagnet für die Agency-People aus der Nachbarschaft war wohl sicher SES-Keynote-Speaker Barry Diller und die Antwort auf die Frage, was ein TV-Profi wie der CEO von IAC auf einer Suchmaschinen-Konferenz zu sagen hat.
Der Home-Shopping-TV-Mogul
Barry Diller, CEO von IAC/InteractiveCorp, gilt in den USA als einer der erfolgreichsten Unternehmer im TV-Business: in den sechziger Jahren hat er bei ABC den TV-Spielfilm erfunden und dann später Serien wie die Simpsons zum Kultstatus gepusht. Diller war halt Chef von Paramount, 20thCentury Fox und Universal-Pictures...
1992 hat Diller mit seinem Einstieg beim Teleshopping-Sender QVC den Grundstein für sein E-Commerce-Imperium IAC/InteractiveCorp gelegt, zu dem neben dem Home Shopping Network (HSN) u.a. Expedia.com gehört. Und 2005 kam für 2 Milliarden US$ die US-Suchmaschine Ask.com zum Company-Portfolio dazu.
Barry Diller: "Be evil"
Was veranlasst nun einen TV-Profi wie Diller in den Suchmaschinen-Markt zu investieren? Die massiv steigenden Werbeeinnahmen der Suchmaschinen sind wohl einer der Gründe dafür. In seinem Keynote-Statement gab sich Diller kampfbereit "We are ready to compete" und meinte auf die Frage von Moderator Danny Sullivan nach seinem Mission-Statement humorvoll "Be evil" (in Anspielung auf das Google-Motto "Don´t be evil"). Die SES New York war auch der Termin für das Re-Branding der Suchmaschine AskJeeves.com in Ask.com, um den internationalen Roll-Out dieser - bisher eher nur in den USA bekannten - Suchmaschine in Angriff zu nehmen. Der Butler Jeeves - bisher Symbol dieser Suchmaschine - wurde nach 10 Jahren Dienstzeit in Pension geschickt.
Der Grund für Diller´s Investition ins Suchmaschinen-Business liegt aber in seiner Einschätzung, wann es zur schon so oft prognostizierten Konvergenz von TV und Internet kommen wird. Laut Diller wird es in 2-3 Jahren soweit sein, daß TV- und Video via Internet auf allen Endgeräten, also Fernseher, PCs, Handys etc. problemlos verfügbar sind. Und sobald die Konvergenz von Fernsehen und Internet da ist, kommen die "Datenbanken der Wünsche" ins Spiel: Suchmaschinen wie Google haben Millarden von Suchabfragen gespeichert und können dadurch Interessensprofile für alles und jedes erstellen. Wenn diese Konsumentenprofile für die zielgerichtete Schaltung von TV-Spots via Internet-TV verwendet werden, wird dies die klassische TV-Mediaplanung revolutionieren. Unternehmen, für die bisher aufgrund einer engen Zielgruppe TV-Werbung unleistbar war, haben dann die Möglichkeit, ohne Streuverluste und zu rentablen Kontaktpreisen TV-Spots zu schalten - Super!
Dazu kommt die Interaktivität von Internet-TV: die Branding-Funktion von TV-Werbung wird nun durch die Möglichkeit des Direct-Response erweitert und der Werbeerfolg wird endlich konkret meßbar. In den USA ist lt. Suchmaschinen-Guru und Conference-Host Danny Sullivan "Metrics Marketing" bereits das neue Buzz-Word in der Marketingbranche.
Was ja derzeit nur in der Online-Werbung möglich ist, die Real-Time-Meßbarkeit des Werbeerfolges, wir für die TV-Werbung Realität. Werbe-Ausgaben werden zu Werbe-Investitionen, da ja der Werbeerfolg in Umsatz- oder ROI-Größen exakt kalkulierbar und prognostizierbar ist. So planen laut eMarketer-Analyst Geoff Ramsey über 60 Prozent der Marketing-Verantwortlichen die Anschaffung von Analyse-Software für die Auswertung und Steuerung interaktiver Kampagnen. Kevin Lee, CEO von did.it sieht die Zukunft in automatisierten Handels- und Auktionssystemen für jede Art von Werbung.
Matt Cutts - Lunch with the Google Engineers
Zum Thema Suchmaschinen-Optimierung war Google-Chefingenieur und "Head of the Web-Spam-Group" Matt Cutts in mehreren Sessions am Podium, u.a. beim "Lunch with the Google Engineers" oder in der Session "Meet the Crawlers" und sagte dem weltweiten Suchmaschinen-Spam den Kampf an, aktuelles Beispiel war ja der kurzfristige Ausschluss von BMW aus den deutschsprachigen Google-Suchergebnissen.
"Nachdem wir uns bei der Spam-Bekämpfung auf das englischsprachige Web konzentriert haben, werden wir nun auch den Suchmaschinen-Spam in anderen Sprachen bekämpfen." Und: "Wer es bei der Suchmaschinen-Optimierung übertreibt, fliegt ohne Rücksicht aus unserem Index. Auch künstliches Link-Building wird von uns erkannt. Links, die nur für Suchmaschinen erzeugt werden, werden von uns ignoriert."
Meet the Crawlers: Create Unique Content - No Flash!
"Create unique content" war die einhellige Empfehlung der Technik-Chefs der Suchmaschinen: Google (Matt Cutts), Yahoo! (Rajat Mukherjee), MSN-Search (Ramez Naan) und Ask.com (Kashual Kurapati): "Sorgen Sie für guten, eigenständigen Content auf Ihrer Site und die Links kommen dann von selbst."
Ramez Naam, Group Program Manager von MSN-Search dazu: "Links sind nur dann für uns relevant, wenn Sie auch für den User relevant sind." Mit welchen Methoden Google, MSN-Search, Yahoo! & Co. nun Links auf User-Relevanz analysieren werden, wurde natürlich nicht kommentiert.
Zum Thema Crawlbarkeit von Flash-Sites waren die Meinungen der Experten von den Suchmaschinen ähnlich, von "Definitivly negative effect" (MSN-Search) bis "It´s in the pipe" (Yahoo!). Es wird zwar daran gearbeitet, auch Flash-Sites zu indizieren, es wird aber nachdrücklich empfohlen, auch für Suchmaschinen lesbare Text-Versionen bereitzustellen. Abgeraten wird davon, mittels Cloaking dem Crawler eine Textversion zu servieren.
Blogs und Consumer Generated Media
Was Content betrifft, so haben "Consumer Generated Media" wie Blogs und Podcasts in den USA ihren Weg in den Mainstream gefunden, und sind Thema für Google, verhelfen aber auch neuen Suchmaschinen wie der Blog-Suchmaschine Technorati zu steigender Popularität.
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