Donnerstag, 22. Januar 2009

Hausverlosung

Hausverlosungen als neuer Hype? Die Idee, Immobilien zu verlosen, statt sie zu verkaufen, liegt derzeit im Trend, da teure Objekte aufgrund der Finanzkrise keine Käufer finden. Zumindest nicht zu dem Preis, den sich die Besitzer vorstellen. Das erste Haus, das in Österreich per Hausverlosung den Besitzer wechselte, war am Dienstag eine 400-Quadratmeter-Villa in Kärnten. Lospreis: 99 Euro.
Die nächsten Haus-Verlosungen stehen bereits an, z.B. ein Haus auf dem Semmering in Niederösterreich inkl. 3.000-Quadratmeter-Grundstück. Der Besitzer hat seit dem Start der Haus-Verlosung am 1. Jänner nach eigenen Angaben bereits 8.000 von 10.999 Losen zu je 99 Euro verkauft. In Tirol, Vorarlberg, Wien und der Steiermark sind weitere Verlosungen bereits im Laufen oder geplant.

Im Fall der Kärntner "99-Euro-Villa" am Wörthersee wurde der Gewinner der Hausverlosung unter 9.999 Teilnehmern ermittelt. Bruttoerlös für den Verkäufer: 989.901 Euro. Gewinnt man bei einer Hausverlosung die "Katze im Sack"? An dieser Frage scheiden sich derzeit noch die Geister, obwohl etwa das Finanzministerium bisher keine formalen rechtlichen Bedenken gegen Hausverlosungen angemeldet hat. Dass die Immobilienmakler mit "99-Euro-Villen" per Hausverlosung keine Freude haben und vor der sprichwörtlichen "Katze im Sack" warnen, verwundert dagegen nicht...
Wer profitiert von Hausverlosungen, abgesehen von Verkäufer und Gewinner? Auf jeden Fall Notare und Webagenturen, da die Objekte zur Vermarktung der Verlosung ja eine "Homepage" benötigen, über die die Teilnahme, Registrierung etc. ermöglicht wird.

Der Verlosungs-Hype hat auch auf andere Objekte, wie z.B. Autos übergegriffen und bringt bereits zweifelhafte Geschäftsmodelle wie Auto-Verlosungen hervor, die wohl noch für einige Diskussionen sorgen werden: der gebrauchte Porsche 911 Turbo zum Los-Preis von 29 Euro bei 7999 Losen würde dem Grazer Verkäufer 231.197 Euro einbringen (Neupreis rd. 180.000 Euro).
Aber: Was passiert mit meiner Einzahlung, wenn zu wenig Teilnehmer mitspielen? "Das Geld wird abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von max. EUR 10,- pro Los rücküberwiesen" heisst es auf der Website www.autoverlosung-riepl.at...
D.h. dass der Porsche-Verlosungs-Veranstalter Herr Riepl in jedem Fall ein nettes Geschäft macht und im "Idealfall" rd. 80.000 Euro Bearbeitungsgebühr kassieren kann (7998 x 10 = 79.980), ohne dass der Porsche den Besitzer wechseln muss...

5 Kommentare:

AbdA hat gesagt…

Hallo,
Immobilienverlosungen boomen tatsächlich in Österreich. Ich hab angefangen, eine Liste aller Verlosungen anzulegen und komme mit der Wartung kaum nach. Wahrscheinlich gibts dann demnächst auch mehr Jobs für Suchmaschinenoptimierer, weil das für den Verkauf der Lose wirklich entscheidend wird.
Meine Liste gibt's übrigends auf

www.hausverlosungen.biz

LG, Thomas

Anonym hat gesagt…

ich habe die erste hausverlosung in wien gestartet:

www.hausverlosung-wien.at

ab sofort kann man sich registrieren und lose kaufen.
ein schönes luxuriöses fuhrwerkerhaus!

Anonym hat gesagt…

Hallo,
da ich als Steuer- und Unternehmensberater auf den Kanaren Beratung betreibe auch ein Thema für mich.

Die Aussage, dass die Veranstalter derartiger Verlosungen einen "guten Schnitt" machen ist nur solange haltbar, solange man die steuerliche Relevanz vollkommen ausser acht lässt. Hier auf den Kanaren, speziell Teneriffa fällt sogar noch eine zusätzliche Bürgschaft bei solchen Hausverlosungen von 10 % an. Unter Berücksichtigung aller Steuern, wie Einkommen- (18 %), Glücksspiel- (15 %), Umsatz- (5 %), Grunderwerb- (6,5 %) und weiterer Kosten kommen schnell über 50 % zstzl Belastung für den Verkäufer zustande, die dann den tatsächlichen Gewinn nach Steuern (denn die 50 % werden vom Los- Erlös berechnet) erheblich mindern. Der Loserlös muss dann mindestens das Doppelte des Werts der Immobilie betragen.

Ich will damit nicht die "armen" Immobilienbesitzer defraudieren, sondern nur auf die ausserordentliche Relevanz der steuerlichen Belastung hinweisen.

Ich biete dazu auf meiner Website www.kremer-cc.de auch einen informativen leider auch kostenpflichtigen Leitfaden an, der dieses Problem fachmännisch darlegt, aber auch Lösungen anbietet.

Gruss

Norbert Kremer
www.Kremer-CC.de

Anonym hat gesagt…

Hallo, ich habe gerade einen Artikel beim ORF über eine neue Hausverlosung gefunden, da wird eine ganze Skihütte verlost. Naja - eigentlich ist es sogar ein kompletter Berggasthof mit Gastraum, Terrasse, Appartments usw. Mitten im Skigebiet Stoderzinken-Gröbming. Hört sich spannend an. Werde mich mal genauer informieren und vielleicht sogar ein Los kaufen.
Falls Ihr auch Interesse habt, es geht um die Tritscherhütte in der Steiermark und die Seite lautet www.hausverlosung-tritscherhuette.at
LG Christian

Unknown hat gesagt…

Wir haben jetzt eine Möglichkeit gefunden Hausverlosungen in Deutschland Legal anzubieten das ganze ist mit Rechtsanwälten und Notaren geprüft worden und wir im Augenblick Patentiert ab 01.04.2009 geht es los wer interesse hat kann sich gerne auf www.die-Hausverlosung.de anmelden...
Wir freuen uns auf euch...