Samstag, 1. April 2006

Search Engine Strategies Konferenz München 2006

Search Engine Strategies Konferenz München 2006
Die Search Engine Strategies Konferenz München vom 30.-31.3.2006 war eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick über die Suchmaschinen-Marketing-Szene in Deutschland zu verschaffen. Der erste Eindruck von der SES München: gemütlich. Etwa 300 Teilnehmer, 11 Aussteller, 30 Sessions mit ca. 70 Vortragenden und Panel-Teilnehmern.
Gemütlich, da sehr übersichtlich im Vergleich zur SES New York vor 4 Wochen, wo rund 3000 Teilnehmer und weitere 2000-3000 Messe-Besucher den Stellenwert von Suchmaschinen-Marketing in den USA demonstrierten. Dieser Stellenwert scheint hierzulande noch nicht gegeben zu sein, insbesondere wenn man bedenkt, dass gerade mal 4 Teilnehmer aus Österreich die Search Enginges Strategies Konferenz in München besuchten...
Search-Engine-Strategies-Gastgeber Danny Sullivan von Searchenginewatch war leider nur am ersten Tag bei zwei Sessions als Vortragender zugegen, konnte aber dem Publikum (im leider nicht voll besetzten Saal - der Großteil der Teilnehmer war wohl in den gleichzeitigen Sessions zur Einführung in das Suchmaschinenmarketing) einen guten Eindruck darüber vermitteln, warum Suchmaschinen-Marketing mittlerweile ein Millarden-Business ist. Wenn in den USA Firmen wie Pontiac TV-Spots mit dem Hinweis "If you don´t believe us, Google us" schalten, dann zeigt sich, dass dort Suchmaschinen-Marketing mittlerweile fixer Bestandteil im Marketing-Mix ist.
Das, was Web-Statistiken zeigen, aber wozu es keine offiziellen Zahlen gibt, nämlich die Dominanz von Google im deutschsprachigen Markt mit einem Marktanteil von fast 90 Prozent wurde oft von den Vortragenden erwähnt. Warum Google gerade die deutsch-sprachige Suche so sehr dominiert (weltweit liegt Google bei ca. 60%, in den USA knapp unter 50%), darüber konnten auch Insider wie Yuri Narciss, Head of Technology & Commerce bei Google Germany, nur Vermutungen anstellen: zB die eher ältere Altersstruktur der deutschsprachigen User, die eine einfache Suchmaschine wie Google bevorzugen. Einfach von der Navigation und einfach und schnell von Seitenaufbau und Ergebnisanzeige, was von Dial-In/Modem-Usern geschätzt wird.

Die Top-Sessions: Dynamische Web-Sites mit "Dynamic-Guru" Mikkel deMib Svendsen und Bill Hunt, der mit seiner Firma Global Strategies die Suchmaschinen-Optimierung von IBM vorangetrieben hat, wie er es dann noch in einer Folge-Session zum Thema "Suchmaschinen-Strategien für große Unternehmen" im Detail zeigen konnte.
Ein weiteres Highlight: das Panel zum Thema "Verlinkung von Web-Sites" mit Mike Grehan von Smart-Interactive und Alan Webb von Abakus, die den State-of-the-Art, zu den Themen Link-Popularity und Domain-Popularity präsentierten.
Die Vorträge von den Vertretern der deutschen Suchmaschinenmarketing-Agenturen (Explido, Lunapark, Sumo, Soquero, Quisma) waren durchaus solide und interessant. Sehr eigenartig und eher eine Zumutung war das Panel zur Session "Relevanter Traffic, Umwandlung und ROI-Analyse"... Sehr gut hingegen zb die Session "Online-Kampagnen-Fallstudien".
Insgesamt eine gute Veranstaltung, der man nur fürs nächste Jahr mehr Besucher (besonders aus den Marketingabteilungen), mehr internationale Referenten und etwas aufgewecktere Moderatoren wünschen kann.

In der Mittagspause des ersten SES-Konferenztages wurde übrigens vom BVDW ein "BVDW-Zertifikat für Suchmaschinen-Marketing und -Optimierung" vorgestellt, das schon mal einige Diskussionen auslöste...

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